Fragerunde Nr. 16 - Christian Wind
Zur Person
Man kennt ihn aus vielen Podcasts, Chris von SEEDOR. Er hat mit seinem Geschäftspartner ein Tool entwickelt, welches es ermöglicht die eigene Wallet vor jeglichen äußeren Umwelteinflüssen zu schützen. Es handelt sich um ein allumfassendes Paket, mit welchem man zu Hause seine „Seedphrase“, die privaten Schlüssel zur eigenen Bitcoinwallet, auf Stahlblättchen stanzt und anschließend in einer witterungsbeständigen Kapsel verwahren kann. Es geht hauptsächlich darum, dass man seine Wallet so vor beispielsweise Feuer, Wasser, Erosion oder anderen erdenklichen äußere Einflüsse schützen kann. Chris ist außerdem recht medienwirksam und tritt immer wieder öffentlich auf. Sein Wissen zu und über Bitcoin scheint bemerkenswert groß zu sein und seine Bescheidenheit macht ihn sehr sympathisch. Des Weiteren ist Chris Investor und Geschäftsführer des Versicherungsunternehmens Bitsurance, hier kann bis zu einem gewissen Grad der eigene Bitcoinbestand gegen räuberische Erpressung, Wasser und Feuer versichert werden. Derzeit baut Chris das Unternehmen Satskeeper, ein Tool zum Vererben der eigenen Bitcoin, auf.
Ihr findet Chris hier auf X.
Seine Unternehmen sind hier zu finden.
Chris hat mir seine Antworten per X ehemals Twitter zukommen lassen.
1. Wer oder was hat dich auf Bitcoin aufmerksam gemacht?
Ein Studienfreund hat mir damals meine ersten Bitcoin geschenkt, die er quasi umsonst gemined hatte. Leider habe ich sie nicht behalten, da ich zu diesem Zeitpunkt ihre Bedeutung nicht erkannt habe. Ich wünschte, es hätte damals schon Content von Einundzwanzig oder Roman Reher gegeben, um mich tiefer in die Materie einzuführen.
2. Wer hat dir am Anfang am meisten Bildung zu dieser Entdeckung vermitteln können?
Ich bin bis heute unglaublich dankbar für die Arbeit von Andreas Antonopoulos. Seine Vorträge und Bücher sind ein fester Bestandteil meines Verständnisses von Bitcoin. Er hat ein außergewöhnliches Talent, komplexe Themen verständlich und gleichzeitig inspirierend zu vermitteln. Seine Inhalte sind auch heute noch zeitlos und relevant.
3. Wann hast du angefangen Bitcoin ernst zu nehmen?
Etwa 2018 habe ich aufgehört, mich mit anderen Kryptowährungen zu beschäftigen, und meinen Fokus vollständig auf Bitcoin gerichtet. Leider habe ich damals oft Gewinne realisiert, um sie in andere Assets zu diversifizieren – eine Entscheidung, die ich aus heutiger Perspektive eher als töricht betrachte. Es hat mich gelehrt, den langfristigen Wert von Bitcoin zu schätzen.
4. Wohin wünschst du dir, dass sich unsere Gesellschaft durch Bitcoin entwickeln könnte?
Bitcoin als gesundes Geld könnte unsere Gesellschaft grundlegend verändern, hin zu mehr Meritokratie und Nachhaltigkeit. Schlechte Investitionen könnten nicht mehr durch inflationäre Geldmengenausweitung auf alle abgewälzt werden. Konsumprodukte würden langlebiger, ressourcensparender und hochwertiger, da sich niemand leichtfertig von seinen wertvollen Satoshis trennen würde. Eine solche Veränderung könnte uns nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich voranbringen.
5. Wo siehst du deine Aufgaben auf diesem Weg?
Mit meinen drei Unternehmungen – SEEDOR, Satskeeper und Bitsurance – habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Bitcoin zu verwahren, zu vererben und zu versichern, und das so einfach und zugänglich wie möglich. Bereits 4 Millionen Bitcoin sind unwiederbringlich verloren gegangen. Mein Ziel ist es, dazu beizutragen, dass nicht noch mehr Bitcoin auf diese Weise verschwinden, und Self-Custody so sicher und intuitiv wie möglich zu gestalten.
6. Wo nimmst du die Energie für deinen Antrieb her?
Es heißt oft, dass man als Selbstständiger "selbst und ständig" arbeitet – aber für mich ist das Entrepreneurtum eine Quelle der Energie. In einem Angestelltenverhältnis, wo ich mich mit Aufgaben beschäftigen musste, die mich nicht begeistert haben, war ich nach einem Arbeitstag oft ausgelaugt. Seit ich Bitcoin-Unternehmen führe, verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit, aber ich fühle mich inspiriert und voller Tatendrang. Die Möglichkeit, an etwas zu arbeiten, das mir wirklich wichtig ist, gibt mir unglaublich viel Energie.
Vertraue meinen Texten nicht blind, am besten ist es, wenn du die Inhalte selbst verifizierst. Keine Anlageberatung!