Fragerunde Nr. 19 - Kristian Kläger
Zur Person
Der bayrische Unternehmer und Familienvater ist so überzeugt von Bitcoin, dass er in Windeseile sein Unternehmen in Richtung eines Bitcoin Standards transformiert. Am liebsten würde er gleich seine Partner, Kollegen, Konkurrenten, Deutschland, Europa und was ihm sonst noch so über den Weg läuft, vom orangenen Coin überzeugen und das gelingt ihm auch gar nicht selten. Jedenfalls treibt er Innovation und Bildung zu diesem Thema voran und ist sehr offen und warmherzig, wie ihr gleich lesen werdet. Er ist eine Bereicherung für den Bitcoin-Space.
Kristian Kläger hat mir seine Antworten per X ehemals Twitter als Sprachnachricht zukommen lassen.
1. Wer oder was hat dich auf Bitcoin aufmerksam gemacht?
Als Geschäftsführer und Eigentümer meiner Firmengruppe habe ich mit der Gebäudeinstandhaltung zu tun und da gibt es den berühmten Malermeister Ingo, der eines Tages auf meiner Terrasse gestanden hat und mit mir einen Espresso getrunken habt. Wir besprachen gerade ein Projekt, als er mir plötzlich sein Kryptoportfolio gezeigt hat. Er fragte mich, da ich ja Kaufmann sei, ob er nun mehr kaufen solle, oder gar verkaufen besser wäre. Ich konnte dazu gar nichts sagen, hatte davor noch gar keine Berührungspunkte mit Bitcoin. Er hat allerdings mein Interesse geweckt, ich wollte ihm eine Antwort geben können und so kam es, dass ich relativ zufällig in das Rabbithole gefallen bin.
2. Wer hat dir am Anfang am meisten Bildung zu dieser Entdeckung vermitteln können?
Tja, tatsächlich muss ich da an den lieben Kanuto verweisen, ich weiß nicht ob der geläufig ist, jedenfalls bin ich durch einen sehr guten gemeinsamen Freund auf ihn gestoßen. Er hat mir sozusagen dann als Jedi-Meister den Weg gezeigt. BITCOIN ONLY, KEIN KRYPTO. Er ist da auf jeden Fall sehr maximalistisch unterwegs. Ich habe mich jedenfalls sehr viel mit ihm auseinandergesetzt, er konnte mir extrem viel zu Bitcoin und was für Probleme er löst, erzählen. Zusätzlich konsumierte ich viele Videos vom Blocktrainer und auch die EINUNDZWANZIG Community half mir viel weiter, Bitcoin in die Tiefe verstehen zu können. Fab mit dem Podcast von EINUNDZWANZIG, genannt „Der Weg“, habe ich viel gehorcht und auch auf Events von Bitcoin im Ländle, bin ich dann bald gefahren. Dort habe ich dann sogar neue Freundschaften geknüpft.
3. Wann hast du angefangen Bitcoin ernst zu nehmen?
Da muss ich sagen, dass das bei mir relativ schnell ging. Ich habe direkt nachdem ich davon gehört habe, angefangen tief zu recherchieren und zwei Wochen später begonnen Sats zu stacken. Ich habe ebenfalls sofort begonnen Bitcoin auf die Unternehmensbilanz zu nehmen, damals war das noch wesentlich umständlicher als heute. So einen richtigen mindblowing Event gab es dann, das weiß ich noch wie heute, das war an Pfingsten, da hab ich mir erstmals den Bitcoin Standard angehört beim Basketball spielen. Gespielt habe ich dann gar nicht mehr, bin nurmehr auf dem Ball gesessen, habe in die Luft gestarrt und gebannt das Hörbuch verfolgt. Saifedean Ammous hat mich mit seinem Buch in den Bann gezogen, er beschreibt die Ökonomie und wie sie mit Bitcoin funktionieren wird, so einzigartig und einleuchtend. Es ist einfach die Bitcoin Bibel.
4. Wohin wünschst du dir, dass sich unsere Gesellschaft durch Bitcoin entwickeln könnte?
Bitcoin passt so gut zu mir weil ich ein Familienunternehmer bin, ein sorgfältiger Kaufmann. Unsere Firmengeschichte geht 75 Jahre zurück, das bedarf langfristigem Denken. Den Slogan den mir auch mein Vater mitgegeben hat lautet: „Denken in Generationen.“ Wenn wir es als Gesellschaft durch Bitcoin schaffen in eine langfristige Lebenskultur zu kommen, weg von der kurzfristigen Fiat-Denkweise, weg vom kurzfristigen Konsum und rein in hochwertige und langlebige Produkte, dann kommt die Nachhaltigkeit und der Schutz des Planeten von alleine. Der freie Markt regelt das schon alles, nicht die Regulatoren mit ihren Verboten.
5. Wo siehst du deine Aufgaben auf diesem Weg?
Ich versuche Vorbild zu sein und in der Öffentlichkeit darüber zu berichten, wie Bitcoin uns als Gesellschaft weiterbringt. Auf diesem Weg befinde ich mich jetzt schon seit drei Jahren, ob es beim Bundestag war oder beim Beraten von Unternehmen mit meiner Firma Terahash. Wir begrüßen jeden der sich für die Technologie hinter Bitcoin interessiert gerne bei uns im firmeneigenen Forschungslabor, ganz nach dem Motto: „Unleash the Power of the Bitcoin Network.“ Wir versuchen Produkte, Dienstleistungen und Services anzubieten und zu entwickeln, speziell Ingenieurleistungen und Hardwareangebote, damit vor allem auch Firmen Zugang zu Bitcoin bekommen. Wir hoffen in weiterer Folge, dass diese sich dann mit Bildungsangeboten und Weiterbildungskonzepten beschäftigen, um den Bitcoin Ethos voranzutreiben.
6. Wo nimmst du die Energie für deinen Antrieb her?
Als Einzelkind war es wohl immer schon mein Schicksal, ehrlicherweise aber auch mein Traum, die Firmentradition meiner Familie in die nächste Generation zu führen. Du weißt es einfach, wenn du etwas findest, für das du so richtig brennst. Das japanische Konzept Ikigai, sagte es schon vor langer Zeit, es ist nicht nur ein Beruf sondern eine Berufung, etwas wofür es sich zu leben lohnt. So sehe ich mein Familienunternehmen und dazu gehört nun auch die Verbreitung des Bitcoin Ethos. Ich will insgesamt meinen Beitrag leisten, so wie es der Blocktrainer Roman sagt, welcher mein Geschäftspartner bei Terahash ist: „Jeder sucht nach etwas, wo er wirksam ist auf dieser Welt.“ Es treibt an einen Mehrwert, einen positiven Fußabdruck auf dieser Erde hinterlassen zu wollen. Ich hoffe das erkennen später auch meine drei Kinder und hoffentlich mal die Enkelkinder genau so wie ich heute. Schön für mich wäre es jedenfalls, wenn sie später mal zurückblicken und stolz auf mich sind. Das alles ist genug Motivation und Antrieb genau so weiterzumachen.
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