Kaufkraftverlust vs. Kaufkrafterhalt

Du arbeitest im Jahr 2022 Vollzeit bei einer Firma und erhältst vor Steuern 50000€ Jahreslohn. Im Jahr darauf bekommst du eine Lohnerhöhung von 10%, denn deine Gewerkschaft hat verhandelt, dass die ausgewiesene Inflation von 10% laut Warenkorbindex abgegolten wird und hat sich mit deinem Arbeitgeber darauf geeinigt jedem Mitarbeiter diese Erhöhung zu bezahlen, oder aber zumindest 2000€ zusätzlich. Es gibt ja auch Leute, welche wesentlich weniger verdienen, die profitieren prozentuell gesehen dann überhaupt nicht von einer derartigen Erhöhung. Spätestens dies ist ein Eingeständnis, dass prozentuelle Anpassungen alles andere als fair sind. Was steht dir brutto mehr zu und was jemandem der 100000€ vor Steuern verdient? Wie setzt sich nun der Warenkorbindex zusammen und wer entscheidet das? Was bedeutet Kaufkraftverlust in diesem Kontext? Wie kann ich meine Kaufkraft am besten erhalten?

Warenkorbindex

Dieser setzt sich aus den unterschiedlichsten Konsumgütern zusammen. Fraglich allerdings ist, wenn man schaut was genau alles dort zu finden ist, ob dies auch für die Bürger in der Realität so zutreffend ist, sind doch die Einkommen sehr unterschiedlich. Personen, welche viel verdienen, nehmen zwar erhöhte Lebensmittelpreise im täglichen Einkauf wahr, jedoch juckt es sie meist weniger ob die Lieblingsschoki 1,5€ oder 2€ kostet. Allerdings ist dies prozentuell gesehen eine Erhöhung von gut 33%. Verdiene ich gerade mal so viel, dass ich grundsätzlich auskomme, aber bei Alltagsgütern 33% draufpacken muss, ich aber nur 10% mehr verdiene, so muss ich wohl irgendwo anders Abstriche machen. Wenn die Inflation dann im Warenkorb niedriger ausgewiesen wird, weil andere Dinge im Warenkorbindex Platz finden, die im Preis nicht so sehr gestiegen sind, welche allerdings sowieso schon außerhalb meines persönlichen Reichweite lagen, da es sich bei diesen, aus meiner Sicht, um Luxusgüter handelt, lässt mich der offizielle Warenkorbindex außer Acht. In der EU gibt es 12 Kategorien die herangezogen werden. Ganz vereinfacht gesagt, wenn beispielsweise die Kategorie „Lebensmittel“ stark steigt und die Kategorie „Alkoholische Getränke und Tabak“ billiger werden würden und alle restlichen Kategorien gleich blieben, fällt die Gesamtquote entsprechend niedriger aus, weil der Warenkorb ein Einheitsbrei ist. Spüren tun es jene, die sich zweiteres sowieso nicht leisten können, umso mehr. Die genaue Auflistung der offiziellen Kategorien findet ihr hier.

https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/hicp/information-data#Erfassungsbereich

Wenn ihr euch die Seite genauer anseht, ist selbsterklärend, wer zum Thema die Entscheidungen trifft.

Was bedeutet nun Kaufkraftverlust?

Ich verdiene ein Jahresgehalt mit dem ich sämtliche Ausgaben eines Jahres abdecken kann. Im Folgejahr lebe ich genau den gleichen Lebensstil und kann plötzlich nicht mehr alle Kosten decken, obwohl ich die identen Dinge konsumiere. Dies indiziert einen Kaufkraftverlust. Dieser kommt zustande, wenn die Inflation höher ist, als mein angepasstes Gehalt, das ich bekomme. Ich muss also auf Erspartes zugreifen, sofern ich welches besitze, oder meinen Lebensstandard senken, um die gewohnte Lebensqualität fortsetzen zu können. Die Option auf Kredit zu leben und in eine Schuldenspirale zu tappen, lächelt als dritte Möglichkeit um die Ecke. Übrigens gilt für das Sparen am Girokonto, sofern ich nicht ausreichend Zinsen von meiner Bank bekomme, dass das Fiatgeld das dort herumliegt, ebenfalls an Kaufkraft verliert. Es wird nominal nicht weniger. Dadurch aber, dass die Preise steigen, kann ich mir weniger Dinge leisten. Dies kann gleichgesetzt werden mit, meine Arbeit in der Vergangenheit, je weiter ich zurückschaue umso extremer wird es, war weniger wert, als jene von heute und wahrscheinlich jener in der Zukunft. Entgegenwirken kann ich in diesem Fiatsystem mit verschiedensten Fiatanlageproduken, allerdings ist dies mit einem gewissen Risiko verbunden. Ich muss Drittparteien vertrauen und diese sind mehr oder weniger zentralistischen Entscheidungsträgern unterworfen. Hier ist es wohl noch am schlauesten, wenn ich auf von der Natur limitierte Werte setze, denn diese werden gegenüber den Fiatwährungen stets aufwerten, sie können in der Regel nicht aus dem Nichts erschaffen werden. Trotz des technischen Fortschritts und der daraus günstigeren Produktion von vielen von der Natur limitierte Werten, geht die Geldentwertung schneller von statten, spannend oder? Der Gelddrucker der Zentralbanken ist seit einigen Jahrzehnten ständig am laufen.

Was bedeutet Kaufkrafterhalt?

Wenn ich über die Zeit meine erbrachte Arbeitsleistung konservieren kann und mir stets die selben Dinge zu leisten vermag, obwohl diese nominal ständig im Preis steigen, dann habe ich meine Kaufkraft erhalten. Zum Beispiel weiß ich, dass ich in zehn Jahren ein neues Auto brauchen werde, ich lege daher jedes Jahr 1000€ auf die Seite. Heute kostet der Neuwagen 10000€, ich brauche ihn aber noch nicht jetzt. In zehn Jahren kostet ein gleichwertiger Wagen allerdings 12000€ aufgrund der vorangeschrittenen Inflation. Mir fehlen also 2000€ am Ende, wenn ich meine Kaufkraft nicht erhalten kann. In der Vergangenheit hat sich eine Anlage in Gold oder des Aktienindexes S&P500 bewährt für den Kaufkrafterhalt. Somit haben Menschen in diese Produkte angelegt. Nun gibt es Bitcoin. Bitcoin ist in seiner absoluten Begrenztheit auf 21Millionen Stück das härteste Gut, das es auf diesem Planeten gibt. Warum also sollte ich nicht in dieser Entdeckung das Geld sparen, welches ich aktuell nicht ausgebe? Wahrscheinlich erhält es meine Kaufkraft nicht nur, sondern erhöht diese sogar kräftig. In Immobilien gemessen brauchte man 2018 (beim Top von Bitcoin bei ca. 15000€) noch 20Bitcoin, um sich eine Immobilie im Wert von 300000€ leisten zu können. Heute beim Preis von 55000€ pro Bitcoin und einer gleichwertigen Immobilie, welche derzeit ca. 425000€ (Wertanpassung 6% pro Jahr) kosten würde, reichen knappe 7,8 Bitcoin aus. Geht man davon aus, dass die Adaption von Bitcoin in der Bevölkerung noch voranschreitet und die Geldmenge weiterhin ausgeweitet wird, wird wohl alles, gemessen in Bitcoin, billiger. Für junge Menschen, welche sich, im sich immer schneller selbst überholenden Fiatsystem, keine Eigenheime mehr erwirtschaften konnten, macht es plötzlich extrem viel Sinn in Bitcoin zu sparen. Solange sie nicht von der Hand aus dem Mund leben müssen, können sie sich mit einer niedrigen Zeitpräferenz ihre Kaufkraft zumindest erhalten, sie aber viel wahrscheinlicher sogar erhöhen und bei Zeiten wieder unabhängiger leben. Dies ermöglicht es ihnen zudem, freier und innovativer zu denken, das Fiathamsterrad kann verlassen werden. Es geht nicht mehr darum immer mehr Arbeitsleistung für eine gleichbleibende Kaufkraft aufbringen zu müssen.

Vertraue meinen Texten nicht blind, am besten ist es, wenn du die Inhalte selbst verifizierst.

 
Weiter
Weiter

Der Cantillon Effekt