Fragerunde Nr. 24 - Evelyn Brock „Madame Bitcoin“
Zur Person
Evelyn ist im Bitcoin Raum bekannt dafür, dass sie versucht Frauen für diese einzigartige Entdeckung zu begeistern. Bitcoin sei für sie weit mehr als nur eine neue Technologie oder eine alternative Anlagemöglichkeit, es gibt Menschen ein Werkzeug für finanzielle Eigenverantwortung und Unabhängigkeit. Ganz besonders sieht sie die Notwendigkeit für Frauen. Als Startup-Coach und Unternehmensberaterin faszinieren sie schon sehr lange die Möglichkeiten, welche junge innovative Firmen für die Zukunft bringen könnten und da passt Bitcoin für sie natürlich sehr gut ins Bild. Sie möchte ihre persönliche Reise mit Bitcoin in der Öffentlichkeit teilen und erklären. Warum hat sie Madame Bitcoin gegründet, ganz einfach, um Frauen den Zugang zu diesem zukunftsweisenden Bereich zu erleichtern. Evelyn tritt auch immer wieder in Podcasts oder TV auf beispielsweise hier und hier.
Evelyn hat mir ihre Antworten per Mail zukommen lassen, Kontakt hergestellt habe ich über selbiges Format.
1. Wer oder was hat dich auf Bitcoin aufmerksam gemacht?
Mein erster Kontakt mit Bitcoin erfolgte über meinen Mann, der vor einigen Jahren auf Bitcoin aufmerksam wurde und sich dann immer tiefer damit beschäftigt hat. Dadurch war das Thema sehr präsent bei uns und ich legte nach und nach meinen Widerstand dagegen ab. Zu Beginn schreckte mich die komplizierte Technik bei diesem noch dazu sehr volatilen Asset ab. Aber ich begann mich dafür nach und nach zu öffnen. Ich stieß auf Artikel und Bücher, die die digitale Währung als revolutionäre Form von Geld beschrieben, unabhängig von Banken und Staaten. Die Idee eines dezentralen Geldsystems faszinierte mich sofort. Besonders spannend fand ich, dass Bitcoin als Antwort auf die Finanzkrise von 2008 entstand, um Menschen mehr Kontrolle über ihr eigenes Vermögen zu geben.
2. Wer hat dir am Anfang am meisten Bildung zu dieser Entdeckung vermitteln können?
Mein tiefgehendes Verständnis von Bitcoin verdanke ich einer Mischung aus Selbststudium und der Community. Podcasts, Bücher und Online-Foren haben mir geholfen, die technischen und wirtschaftlichen Aspekte zu verstehen. Außerdem konnte ich meinen Mann immer fragen, wenn ich etwas nicht verstand und das half mir sehr, mich weiter einzuarbeiten. Besonders inspirierend waren Youtuber wie der Blocktrainer oder später auch Niko Jilch, bei dem ich vor kurzem auch selbst im Interview war. Aber auch so internationale Größen wie Michael Saylor, Gigi, Jack Mullers oder Jeff Booth. Und auch Frauen wie Lyn Alden, Natalie Brunell oder Rachel Geyer, die sich mit der Materie auseinandersetzten und ihr Wissen offen teilten faszinierten mich. Mein Fokus bei Bitcoin liegt eher auf den ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Aspekten dieser Kryptowährung. Für die tieferen, technischen Bereiche von Bitcoin fehlt mir teilweise der fachliche Hintergrund, was aber überhaupt nicht schlimm ist. Denn wir müssen Bitcoin als Anwenderinnen nicht bis in die Tiefe verstehen, wer kann das schon.
3. Wann hast du angefangen Bitcoin ernst zu nehmen?
Je mehr ich mich mit Bitcoin befasste, desto klarer wurde mir, dass es nicht nur eine Spielerei für Technik-Enthusiasten ist. Als ich erkannte, dass Bitcoin ein Möglichkeit bietet, langfristig Vermögen zu sichern und sich gegen Inflation zu schützen, begann ich, es wirklich ernst zu nehmen. Spätestens als ich sah, wie Menschen in Ländern mit instabilen Währungen Bitcoin nutzten, war mir klar: Das ist nicht nur eine Idee, sondern eine echte Alternative zum bestehenden Finanzsystem.
Meinen Durchbruch hatte ich beim Besuch der Bitcoin Atlantis Conference auf Madeira 2024, an der viele Tausende Bitcoiner teilgenommen haben. Ein Schlüsselerlebnis für mich war der Besuch des Events Women in Bitcoin, das zunächst nur auf eine kleine Gruppe von 50 bis 100 Teilnehmerinnen ausgelegt war und bei dem dann viele Hundert Frauen aus aller Welt erschienen und sogar die Location verlegt werden musste. Hier traf ich auch auf Frauen aus dem Netzwerk Les Femmes Orange, dass international und stark in Deutschland tätig ist und dem ich mich dann sofort angeschlossen habe.
4. Wohin wünschst du dir, dass sich unsere Gesellschaft durch Bitcoin entwickeln könnte?
Ich wünsche mir eine Welt, in der Frauen mehr Kontrolle über ihr finanzielles Schicksal haben. Bitcoin kann uns helfen, finanzielle Bildung zu verbessern, Wohlstand gerechter zu verteilen und Menschen unabhängiger von zentralisierten Institutionen zu machen. Mein Ziel ist es, dass mehr Frauen Bitcoin nicht nur als Investition, sondern als Werkzeug zur Selbstermächtigung sehen. Das ist für die Entwicklungsländer und Länder die Diktaturen haben besonders wichtig. Mich hat das Beispiel von Roya Mahboob sehr angesprochen, die es Frauen in Afghanistan ermöglicht mit Bitcoin ihr eigenes Geld zu verdienen und zu verwalten, da sie dort ohne Erlaubnis der Männer kein Bankkonto haben dürfen.
Bitcoin ist aber auch für uns Frauen in Europa relevant. Viele vor allem ältere Frauen sind von Altersarmut bedroht, das sie durch Erziehungszeiten und schlecht bezahlte Jobs nur wenig in die Rente einzahlen konnten. Durch einen so starken Hebel, wie Bitcoin es darstellt, können sie auch mit nur geringen finanziellen Ressourcen z.B. durch einen monatlichen Sparplan erheblich zur Verbesserung ihrer Rentensituation beitragen.
5. Wo siehst du deine Aufgaben auf diesem Weg?
Mit Madame Bitcoin möchte ich Frauen den Einstieg in die Welt von Bitcoin erleichtern. Bildung ist der Schlüssel, und oft fehlt es gerade hier an einfachen, verständlichen Erklärungen. Deshalb lege ich besonderen Wert darauf, praxisnahe und sichere Wege aufzuzeigen, wie Frauen Bitcoin für sich nutzen können, ohne sich in technischen Details zu verlieren oder Angst vor Fehlern zu haben. Ich beschreibe das gerne so, dass Bitcoin kaufen wie Autofahren ist. Man muss zuerst den Führerschein machen, um das System zu verstehen, aber man muss nicht den Motor reparieren können, um es zu fahren. Genauso muss ich Bitcoin und die Blockchain nicht in der technischen Tiefe verstehen, um es sicher anwenden zu können. Meine Weiterbildungsplattform bietet viele kostenlose und dann auch weiterführende kostenpflichtige Webinare und Informationen an.
Im letzten Jahr bin ich als einzige Frau in den Vorstand des Bitcoin Bundesverbandes gewählt worden. In dieser wichtigen ehrenamtlichen Tätigkeit unterstützen ich gemeinsam mit meinen 6 Kollegen Bitcoin Unternehmen dabei, in der Politik und der Gesellschaft für ihre Interessen einzustehen. Wir müssen unbedingt verhindern, dass Politiker und Politikerinnen in der Zukunft falsche Entscheidungen treffen bei dem so wichtigen Thema Bitcoin. Entweder weil sie überhaupt nicht informiert sind und den Unterschied zwischen Bitcoin und den anderen Kryptowährungen nicht verstehen oder auf die falschen Narrative wie Bitcoin ist umweltschädlich u.v.m. hereinfallen.
6. Wo nimmst du die Energie für deinen Antrieb her?
Meine größte Motivation sind die positiven Rückmeldungen von Frauen, die durch Madame Bitcoin den Mut gefunden haben, sich mit Bitcoin zu beschäftigen. Zu sehen, wie sie finanzielle Selbstbestimmung erlangen und sich gegenseitig unterstützen, gibt mir die Kraft, weiterzumachen. Als Startup-Coach hat mich schon immer das Thema Frauen, Finanzen und das notwendige Money Mindset beschäftigt, so dass es auf der Hand lag, es auch auf den so zukunftsrelevanten Bereich von Bitcoin auszuweiten. Die extrem positive Resonanz, die ich bei meinen
Zudem begeistert mich die ständige Weiterentwicklung des Bitcoin-Ökosystems und die Möglichkeiten, die es für unsere Zukunft bereithält.
Bitcoin ist für alle da – es ist Zeit, dass auch mehr Frauen davon profitieren!
Vertraue meinen Texten nicht blind, am besten ist es, wenn du die Inhalte selbst verifizierst. Keine Anlageberatung!