Was erhalte ich eigentlich, wenn ich Bitcoin kaufe?

Mit diesem Artikel möchte ich ein wenig darauf eingehen, warum Bitcoin nicht nur Spekulation ist. Beinahe jeder wird zwar über den Preis auf diese Entdeckung aufmerksam, einige beginnen sich tiefer mit ihr auseinanderzusetzen und jene die auf nachhaltige Informationsquellen stoßen, werden beginnen, immer mehr zu versuchen aus dem Fiat Hamsterrad auszubrechen. Spannend auf der Reise in den Kaninchen Bau ist, dass Bitcoin die Mängel des aktuell bestehenden Geldsystems aufzeigt und eine von Zwang befreite Alternative anbietet. Erlaubt man sich einen offenen Blick über unsere zentral gesteuerten Systeme hinaus zu wagen, besteht die Möglichkeit seinen eigenen Horizont massiv zu erweitern. Bitcoin dient hier als einzigartiges Werkzeug, ist es doch durch seine vollständige Dezentralität, das komplette Gegenteil dazu.

Selbstsouveränität

Heute ist es eine Person gewohnt, dass sie bei Verlust von etwaigen Zugangsdaten ein Helpcenter kontaktiert und der Zutritt zum Account wiederhergestellt werden kann. Diese Möglichkeit besteht, weil irgendwo zentral verwaltet wird. Dies bringt mit sich, dass man sich keine Gedanken mehr machen muss, wie man seine Konten verwaltet, irgendwie gibt es immer eine helfende Hand. Dies führ zu einem sorglosen Umgang einerseits und dem Abgeben von Verantwortung andererseits. Überweist man beispielsweise Geld an den falschen IBAN oder bucht jemand fälschlich von der Kreditkarte ab, so besteht immer die Möglichkeit einer Rückabwicklung, wenn die zentral verwaltete Stelle diese einleitet. Gibt es allerdings keine Instanz an die man sich wenden kann, so bedingt dies, dass man sich Gedanken machen muss, wie man seine Zugänge selbst verwaltet. Man hat also die volle Verantwortung für seine Entscheidungen und Handlungen und ist im Kehrschluss somit unabhängig von äußeren Einflüssen und Autoritäten. Gibst du deinen privaten Schlüssel zur Bitcoin Wallet bekannt, verlierst du deine Selbstsouveränität in selbigem Moment. Verwaltest du diese Schlüssel nicht selbst, hast du keine Unabhängigkeit erlangt. Im größeren Kontext besteht zudem die Möglichkeit, beim Verwalten eines genügend großen Bitcoinbestandes, Selbstsouveränität im finanziellen Sinne zu erlangen. Das eigene Vermögen kann komplett ohne Abhängigkeit von Zwischeninstanzen wie Banken und Regierungen kontrolliert werden. Ob ein Stack bis zum Lebensende reicht, ist abhängig vom Alter und Lebensstil des Individuums, sowie der Preisentwicklung von Bitcoin gemessen an der Umwelt und an welchem Ort man sich aufhält.

Freiheit und Unabhängigkeit

Eine Person die Bitcoin hält, kann finanzielle Repression durch eine restriktive Staatsform nicht treffen. Des Weiteren besteht Zensurresistenz vom Bankensystem. Es ist wohl ganz einfach sicherer, erst gar nicht die Möglichkeit aufkommen zu lassen, dass man Einschränkungen dieser Art potentiell in Kauf nimmt, jetzt wo Bitcoin existiert, als weiterhin ein Marionette des Fiatgeldes zu bleiben. Aus der Geschichte lässt sich ablesen, dass bisher noch alle Staats- und Regierungsformen, durch die zentralen Verwaltungsstrukturen, irgendwann immer angefangen haben, den Bürgern Einschränkungen aufzuerlegen, ihnen im Sinne der Allgemeinheit etwas wegnehmen zu müssen oder ähnliches. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die globale Zugänglichkeit zum Bitcoinnetzwerk, was bedingt, dass grenzenlos auf das eigene Vermögen zugegriffen werden kann. Bitcoin eröffnet die Freiheit über Grenzen zu spazieren und sein Vermögen überall hin mitzunehmen, durch die Möglichkeit seinen Zugang zur Wallet im Kopf durch die Welt tragen zu können.

Sicherheit

Durch die kryptografische Verschlüsselung kann ein Individuum so leicht wie nie zuvor sein eigenes Vermögen im digitalen Raum gegen Diebstahl schützen. Bisher war man auf eine Vertrauenspartei angewiesen, eine Bank, diese kann allerdings gehackt werden. Die privaten Schlüssel der eigenen Bitcoin Cold-Wallet dagegen sind aufgrund der mathematischen Eigenschaften nicht durch einen Hack knackbar. Der einzige Angriffspunkt ist menschliches Versagen. Des Weiteren erlangt man einen größeren Schutz vor Inflation durch die im Code festgelegte Begrenztheit. Man kann sichergehen, dass man keine Ausweitung der im Umlauf befindlichen Menge Bitcoin unterliegen wird, anders als im traditionellen Geldsystem, welches durch Kreditschöpfung ständig seinen Bestand ausweitet. Ein weiterer tragender Punkt ist die Sicherheit, dass das System Bitcoin stets transparent bleiben wird. Jeder kann dezentral den gesamten Bestand und sämtliche Transaktionen über den offen einsehbaren Ledger mitverfolgen. Dies schließt Betrug und Manipulation aus, es sei denn, es handelt sich um menschliches Versagen. Wenn man seine Transaktionen stets verifiziert und Herr seiner privaten Schlüssel ist, kann man sich sicher sein, dass man nicht betrogen wird. Trustless! Als Kehrseite kann natürlich gesagt werden, dass durch die genannten Punkte eine absolute Eigenverantwortung für das Individuum entsteht, darüber muss sich jeder Bitcoinhalter bewusst sein, welcher seine Schlüssel selbst verwahrt.

Ruhe und Zufriedenheit

Wer davon ausgeht, dass Bitcoin weiterhin als Wertspeicher fungieren wird, steigert seine Kaufkraft stetig. Jeder der länger das begrenzteste Gut der Welt über mehrere Jahre hält, merkt, dass die Umwelt immer günstiger wird. Kein anderes Gut ist so selten, einfach auszutauschen, leicht zu transferieren, genießt globale Akzeptanz, ist sicher in der Verwahrung und unabhängig von äußeren Einflüssen einsetzbar wie Bitcoin. Sämtliche Netzwerkteilnehmer unterliegen den selben Regeln, völlig egal wie groß das dort gehaltenen Vermögen ist. Niemand hat mehr oder weniger Macht, jeder spielt das selbe Spiel. Keiner kann zentralen Einfluss nehmen auf andere Netzwerkteilnehmer. Es kann zu keinem zentral gesteuerten Angriff von außen oder innen kommen auf das Netzwerk. Gäbe es eine erkennbare Gefahr, wären alle gleichermaßen betroffen und hätten ein gemeinsames Interesse, bottom up, die Software hinter Bitcoin anzupassen. Dezentrale Strukturen erfordern ein Mitziehen von sämtlichen Netzwerkteilnehmern bei Regelanpassungen, ansonsten bricht es auseinander. Das ist wohl die große Stärke von Bitcoin, Basisdemokratie in seiner Reinform. Es muss zu einem Konsens durch beinahe jeden kommen, ansonsten verliert das Netzwerk das Vertrauen in sich selbst und zerbricht daran. Es ist völlig frei von Zwang, es herrscht absolute Freiwilligkeit sämtlicher Teilnehmer.

Fokussierung und Zielorientierung

Bitcoin erfordert langfristiges Denken, es handelt sich hier um eine langfristige Investition. Wer glaubt schnell reich werden zu können, wird wohl wahrscheinlich eines besseren belehrt. Viele versuchen durch Spekulationsgeschäfte Profite zu ziehen. Die Volatilität von Bitcoin lädt auch dazu ein. In den allerseltensten Fällen steigen Personen gut mit dieser Strategie aus. Es zeigt sich, dass eine langfristige Herangehensweise dazu führt, seinen Bitcoinbestand kontinuierlich aufbauen zu können. Einen Sparplan aufsetzen und emotionslos in regelmäßigen Zeitabständen, preisunabhängig mehr Bitcoin akkumulieren führt langfristig sehr wahrscheinlich zum Ausbau seiner finanziellen Unabhängigkeit. Der Fokus sollte darauf liegen sich zu informieren, wie unser Fiatsystem funktioniert, anschließend wird man erst die Lösung, die Bitcoin anbietet, erkennen können. Was absolut klar ist, Bitcoin ist begrenzt, alles andere ist es nicht, außer die Lebenszeit. Das Bling Bling sämtlicher Anlagemöglichkeiten in dieser Finanzwelt mal bewusst ausschalten, das Rauschen wegblenden und anfangen sich nachhaltig zu informieren, erfordert Disziplin und Durchhaltevermögen. Hält man den volatilen Bitcoinmarkt mehrere Jahre durch und nutzt die Zeit, sich tiefer zu informieren, lernt man sehr viel über Ökonomie und freie Märkte. Schlussendlich erkennt man, dass der orangene Coin langfristig im Preis steigt, weil er eine absolut begrenzte Bemessungsgrundlage für die gesamte Umwelt darstellt. Bitcoiner fassen zusammen: Bitcoin ist der Wert der gesamten Welt, geteilt durch 21 Millionen Einheiten.

Bewusstere Lebensführung

Hat man die oben genannten Punkte einmal festgestellt, ist es nurmehr ein Katzensprung zur Erkenntnis nichts sinnvolleres wie Bitcoin besitzen zu können. Es macht keinen Sinn mehr sein schnell entwertendes Geld in nicht unbedingt notwendige Waren zu tauschen, in der Angst zu einem späteren Zeitpunkt mehr dafür berappen zu müssen. Viel schlauer wird es hingegen sein möglichst lange seine Bitcoin zu halten und dann auszugeben, wenn es notwendig ist, denn bis dahin steigen sie stets in ihrem Wert. Schlussendlich konsumiert man wohl bewusster und nachhaltiger, sparen macht ja nun wieder Sinn. Ein Ausbrechen aus dem vorherrschenden Kreditschuldsystem scheint wieder möglich zu sein und riskante Spekulationen um seine Kaufkraft zu erhalten sind nicht mehr notwendig. Es reicht wieder ein regelmäßiges Einkommen zu haben, die Spartechnologie Bitcoin zu verwenden und so die Ketten des Fiatsystems langsam abschütteln zu können.

Frieden im Innen und Außen

Schlussendlich kann zusammengefasst werden, dass ein Individuum, durch Bitcoin das Hamsterrad des Kreditschuldsystems verlassen kann. Erstmals gibt es eine Technologie die jeder Mensch freiwillig verwenden kann, von welcher ein Ausschluss nicht möglich ist, in welcher er nicht abgezockt werden kann durch Enteignung, Entwertung, Übergriffen von Dritten oder Ähnlichem. Existentielle Zukunftsängste können überwunden werden, aufgrund des Wegfalls von vielen Unsicherheiten, welche das Fiatsystem historisch mit sich gebracht hat.

Vertraue meinen Texten nicht blind, am besten ist es, wenn du die Inhalte selbst verifizierst. Keine Anlageberatung!

 
Zurück
Zurück

Fragerunde Nr. 24 - Evelyn Brock „Madame Bitcoin“

Weiter
Weiter

Fragerunde Nr. 23 - Chris „der Bibliothekar“